![Polizeihauptkommissar Uwe Bollbach (rechts), zuständig für Kriminalprävention bei der Polizeiinspektion Burgdorf, schildert die Tricks und Methoden der Gauner und informiert über die vielfältigen Erscheinungsformen der Betrugs- und Diebstahlsdelikte.]()
Langenhagen (dl). Das Telefon klingelt: „Guten Tag, hier spricht Inspektor Müller von der Polizei. Wir ermitteln zur Zeit in mehreren Fällen von Einbruchsdiebstählen in Ihrer Nähe. Sie haben doch bestimmt auch Wertsachen im Haus“. Im weiteren Verlauf des Gesprächs bietet der freundliche Polizist an, einen Beamten vorbei zu schicken, um die Wertgegenstände begutachten zu lassen, und wenn gewünscht, auch sicher aufzubewahren, bis die Einbrüche aufgeklärt seien.
Das gibt es nicht? Gibt es doch. Solche und ähnliche Fälle kennt die Polizei in der Tat zur Genüge, denn der Phantasie der Gauner sind da leider keine Grenzen gesetzt. Mit Kreativität, gepaart mit krimineller Energie, einer gehörigen Portion Skrupellosigkeit und immer neuen Szenarien versuchen die Gangster, an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Dazu verwenden sie bei Telefonanrufen wie im oben angedeuteten Fall vorgetäuschte Rufnummern, was technisch kein großes Problem darstellt. Wer sich bezüglich der Echtheit des Anrufers vergewissern will, sollte sich wenn möglich, Namen und Dienststelle nennen lassen und dann nicht die Wahlwiederholung des Telefons nutzen, sondern die Nummer im Telefonbuch oder Internet recherchieren, allerdings mit zweifelhaften Erfolgsaussichten. Falsche Gewinnversprechen, vorgetäuschte Schockanrufe wegen angeblicher Unfälle oder Inhaftierung von Verwandten im Ausland, für die dringend Geld benötigt wird, die Enkeltrick-Masche oder unerlaubte Werbeanrufe mit dem Ziel, Vertragsabschlüsse zu erreichen, sind Bestandteil der vielfältigen Erscheinungsformen derartiger Betrugsdelikte, was es für viele der älteren Menschen umso schwieriger macht. Anstatt einfach aufzulegen und das Gespräch zu beenden, werden leider immer noch und immer wieder insbesondere Senioren Opfer solcher Betrügereien, auch wenn laut Kriminalstatistik die stetig wachsende Bevölkerungsgruppe der über Sechzigjährigen nicht häufiger Opfer von Straftaten wird als Andere, dafür aber Opfer von ganz bestimmten Straftaten....