Gott versuchte Abraham und sprach … „Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer. (Gen. 22,1). Eine unheimliche Geschichte ist diese Erzählung von der Opferung Isaaks. Wenn das die einzige Geschichte über Gott wäre, würde ich mich weigern, an ihn zu glauben. Das ist brutal und entspricht nicht meinem Menschen und Gottesbild Aber wie so oft beim Lesen der Bibel, kommt man in fast unlösbare Glaubens und Verstandesschwierigkeiten, wenn man Zusammenhänge von Texten nicht ernst nimmt. Ursprünglich ist es eine Geschichte gegen das Menschenopfer. Gegen den gängigen Baalskult, zu dem Menschenopfer gehören, soll der Jahwe Kult deutlich machen, Gott verlangt keine Menschenopfer. Sicherlich ist die Geschichte frei erfunden, aber die Verfasser wollen ihrer Gemeinde deutlich machen, so wie Abraham geglaubt hat, so bedingungslos, so sollt auch ihr glauben. Es geht um Glaube verbunden mit Gehorsam. Ich kann und ich will so nicht glauben.
Gehorsam auch Glaubensgehorsam darf niemals blind sein, sondern braucht den Verstand. Für mich ist das eine zwingende Folge aus allen Kriegen und Verfolgungen von Menschen.
Zwei Stimmen dazu: „Abraham hätte auf diese vermeintliche göttliche Stimme sagen müssen: Dass ich meinen guten Sohn nicht töten solle, ist ganz gewiss; aber dass du, der du mir erscheinst, Gott seist, davon bin ich nicht gewiss und kann es auch nicht werden, wenn die Stimme auch vom sichtbaren Himmel herabschallte. (Immanuel Kant)“. Am besten gefallen hat mir eine Aussage von Woody Allen. Gott entgegnet auf den Hinweis Abrahams, dass diese Geschichte doch ein Beweis für seine Gottesliebe sei: Oh, das beweist nur, dass einige Menschen jedem Befehl folgen, ganz egal, wie kreuzdämlich er ist, solange er von einer wohlklingenden Stimme kommt.“ Ich glaube in der Zwischenzeit, dass bedingungsloser ohne vom Verstand kontrollierten Glauben einmal nicht Gott gewollt ist und zum anderen für uns Menschen...
↧