Langenhagen. In den frühen Morgenstunden des 1. April hat die Bundespolizei
im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover einen erfolgreichen Schlag
gegen die Schleusungskriminalität in Angriff genommen.
In Hannover, Langenhagen sowie Pattensen durchsuchten
Bundespolizisten und Beamte des Hauptzollamtes Hannover,
Finanzkontrolle Schwarzarbeit, -15- Wohnungen und die Geschäftsräume
einer 43-jährigen vietnamesischen Staatsangehörigen und weiterer
Tatbeteiligter. Die Ermittler der Bundespolizei vollstreckten dabei
einen Haftbefehl gegen die Hauptbeschuldigten, die seit 1990 in
Deutschland lebt.
Ihr wird vorgeworfen, seit mindestens 2011 vietnamesischen
Staatsangehörigen mittels Gefälligkeitseinladungen eine Einreise nach
Deutschland ermöglicht und sie anschließend in eine Scheinehe
vermittelt zu haben. Ferner nahm sie bereits weitere Aufträge
entgegen und sicherte Schleusungen von Vietnam nach Deutschland zu.
Als Schleuserlohn waren jeweils fünfstellige Geldbeträge fällig.
Weiterhin beschäftigte die Hauptbeschuldigte in ihren drei
gewerblichen Betrieben vietnamesische Staatsangehörige aus
Tschechien und Ungarn, die nicht über die entsprechende
Arbeitserlaubnis verfügten. Dazu beschaffte sie zum Teil verfälschte
Identitätspapiere.
Insgesamt sind die Ermittler auf ein Netzwerk von Scheinehen und
Betrügereien zum Nachteil der öffentlichen Hand gestoßen.
Im Zuge der Durchsuchungen wurden diverse Beweismittel (Computer,
Speichermedien, Mobiltelefone), sowie Bargeld und eine geringe Menge
Rauschgift sichergestellt. Weiterhin stellten die Einsatzkräfte
Einweggläser mit darin eingelegten Tieren fest. Diesbezüglich wird
ein strafbarer Verstoß gegen Tier- und Artenschutzvorschriften
untersucht.
Es waren insgesamt 120 Einsatzkräfte der Bundespolizei und des
Hauptzollamtes Hannover beteiligt.
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