Schwarmstedt. Die Meldung, dass Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) ab 2015 auch private Wohneigentümer, die Strom erzeugen und selbst verbrauchen, zur Kasse bitten will, machte am vergangenen Donnerstag im Uhle-Hof in Schwarmstedt die Runde. Rund 60 Haus- und Wohnungseigentümer aus Schwarmstedt und Umgebung waren der Einladung vom Verband Wohneigentum gefolgt, um Möglichkeiten zu diskutieren, die Energiewende vor Ort voranzutreiben. „Mit dieser Entscheidung haben wir nicht gerechnet“, sagte Willi Runne, Vorsitzender der Gemeinschaft Schwarmstedt. Nachdem es vor wenigen Wochen noch hieß, dass private Kleinerzeuger, die beispielsweise eine Photovoltaikanlage auf einem Ein- und Zweifamilienhaus mit weniger als zehn Kilowatt Leistung installiert haben und weniger als zehn Megawattstunden verbrauchen, von der Steuer ausgenommen sind, sollen nun alle Ökostromproduzenten bezahlen. Großkonzerne, mittelständische Unternehmen aber auch Privathaushalte müssten demnach aktuell 2,5 Cent je Kilowattstunde als Umlage bezahlen, selbst wenn der Strom für den Eigenverbrauch gedacht ist. Runne: „Dies ist ein Griff in die Tasche der Kleinerzeuger, die sich mit dem Verbrauch selbst erzeugten Stromes von den internationalen Energiekonzernen abnabeln wollen“.
Die geplante Steuer sei für Wohneigentümer ein Weckruf, nicht auf den Staat zu setzen, sondern sich zusammenzuschließen. In der Gemeinschaft könnten Synergieffekte genutzt, Kosten reduziert und Lösungen praktiziert werden, die für den Einzelnen nicht realisierbar sind. Runne lud die Anwesenden ein, eine Energieinitiative ins Leben zu rufen, um Details mit Experten zu debattieren und sich als Gruppe als Verhandlungspartner anzubieten. So könne er sich beispielsweise vorstellen, Blockheizkraftwerke gemeinsam zu nutzen und lokale Stromnetze zu betreiben.
Noch vor Beginn der Sommerferien Ende Juli werde er einen ersten Termin vorschlagen, zu dem weitere Interessenten willkommen sind. Bei Bedarf steht der Gruppe das...
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