![Stellten das Programm des Tags der offenen Tür und aktuelle Beratungszahlen der Familien- und Erziehungsberatungsstelle Burgdorf vor (von links): Esther Quindt, Teamleiter Matthias Möller und Christine Schütze.]()
Hannover/Burgdorf – Fast 900 Familien wurden allein im Jahr 2012 beraten, im gleichen Jahr haben sich 575 Eltern neu angemeldet: Der Bedarf nach Rat und Unterstützung ist auch im 50. Jahr des Bestehens der Familien- und Erziehungsberatungsstelle Burgdorf unverändert hoch – und das, obwohl die Zahl der Kinder über die Jahrzehnte gesunken ist. Ihr Jubiläum feiert die Beratungsstelle im Burgdorfer Schloss am Freitag, 13. September, mit einem Tag der offenen Tür. Los geht’s ab 14 Uhr im Schlossgarten am Spittaplatz mit zahlreichen Aktionen, Informationen und einem Mitmachzirkus. Familien sind herzlich eingeladen!
Den Grund für die hohe Nachfrage nach Beratungen sieht Matthias Möller unter anderem in der steigenden Zahl von Trennungen: „Im Zuge des Scheidungsprozesses kommt es leider immer wieder zu Konflikten, die sich belastend auf die Kinder auswirken“, sagt der Leiter der Familien- und Erziehungsberatungsstelle Burgdorf. Dabei gehe es vermehrt auch darum, dass manche Eltern nicht bereit sind, für Kinderbetreuung und Erziehung im Berufsleben kürzer zu treten. „Früher haben die Eltern darum gekämpft, nach einer Trennung möglichst viel Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Heute entsteht immer häufiger Streit, weil sich einer der beiden Partner zu wenig um die gemeinsamen Kinder kümmert“, sagt der erfahrene Sozialpädagoge und Familientherapeut.
Eine Entwicklung, die sich auch in Zahlen widerspiegelt: Nur noch 39 Prozent der bei der Familien- und Erziehungsberatungsstelle Burgdorf angemeldeten Kinder wachsen mit beiden leiblichen, miteinander lebenden Eltern auf. 43 Prozent der Kinder leben bei ihren alleinerziehenden Eltern, 16 Prozent in Patchworkfamilien. „Neben dem alltäglichen Stress, Beruf und Betreuung unter einen Hut zu bekommen, erleben wir, dass vor allem Alleinerziehende zunehmend in ökonomische Schieflagen geraten und von Armut bedroht sind, was das Familienleben zusätzlich belastet“, so Möller.
Seit drei Jahren legen die Familien- und...