Granatensprengung verlief unspektakulär

Kampfmittelbeseitigungsdienst jagt Kriegsmunition gezielt in die LuftSchlage-Ickhorst. Es war eine unaufgeregte und dennoch für die Wedemark relativ ungewöhnliche Aktion: die Sprengung einer sogenannten 8,8 Zentimeter-Granate in der Gemarkung Schlage-Ickhorst am Mittwochmittag. Ein Spaziergänger hatte die Hinterlassenschaft des Zweiten Weltkriegs zufällig in dem kleinen Waldstück entdeckt, nachdem der letzte Sturm einen Baum entwurzelt hatte und dadurch die Granate freigelegt worden war. Da der Zünder durch die lange Lagerung im Erdboden stark angegriffen war, konnte die Granate nicht ohne erhebliches Risiko abtransportiert werden. So entschloss sich der Kampfmittelbeseitigungsdienst für die Sprengung vor Ort. Der Fundort liegt in der Feldmark, außerhalb der bebauten Fläche. Evakuierungsmaßnahmen waren nicht erforderlich. Lediglich die Bahnstrecke zwischen Bissendorf und Kaltenweide musste von DB-Notfallmanager Moritz Ritter für kurze Zeit gesperrt werden. Da es sich um eine relativ geringe Menge an Explosivstoff handelte, nicht vergleichbar mit sogenannten Sprengbomben oder Luftminen, sahen die örtliche Polizei und der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Lage relativ entspannt an. Zwar wurde der Sprengungsort mittags weiträumig abgesperrt, aber da es sich um Feldmark handelte, passierte auch das relativ unbemerkt von der Bevölkerung. Die Anwohner im Ickhorster Weg waren von der Polizei im Vorfeld informiert worden. Und das war auch gut so, da zumindest der Knall, als das rund 70 Jahre alte Kriegsgeschoss detonierte, nicht zu überhören war. Die Experten hatten nur rund 100 Gramm Sprengstoff benötigt, das sie per Kabel zündeten, um die Detonation auszulösen. Einsatzleiter Rolf Wenda vom hiesigen Kommissariat und Fritz Schnehage vom Ordnungsamt nahmen anschließend den Krater in Augenschein und waren fast ein wenig enttäuscht, dass dieser ebenfalls recht unauffällig war.