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„Wir werden durch die Gruppe getragen“

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Geben viel und bekommen auch viel zurück: die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Hospizvereins.Foto: O.Krebs Langenhagen (ok). Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, gibt Kraft und Energie zurück. Den Hospizmitarbeiterinnen bringt ihre ehrenamtliche Tätigkeit nach eigener Aussage unheimlich viel. Die Tätigkeit sei gegenseitig sinnvoll; die Begegnung mit Menschen steht für Ingrid Kettner im Mittelpunkt. Seit gut zwei Jahren ist die Diplom-Psychologin in Rente, hat sich die Sterbebegleitung auf ihre Agenda geschrieben. Margit Tobie, Koordinatorin des Hospizvereins, weiß: „Wenn ich nicht wahrnehmen kann, kann ich Bedürfnisse nicht wahrnehmen.“ Im Praktikum sei viel Rüstzeug mitgegeben worden, das jetzt in die Praxis umgesetzt werden kann und muss. Rüstzeug, das auch die eigene Persönlichkeit formt. Loslassen will auch gelernt sein, genauso wie das Aushalten bis zu einem gewissen Grad. Rosemarie Warncke sagt: „Es ist in bestimmten Situationen wichtig zu lernen, sich zu schützen.“ Ganz wichtig sei es, die vielen individuellen Erfahrungen nach den Besuchen im Altenheim in der Gruppe zu besprechen und zu verarbeiten. „Wir besprechen die Probleme miteinander. Rückmeldung und Feedback ist etwas ganz Wichtiges. Wir werden durch die Gruppe getragen.“ Wobei es ein himmelweiter Unterschied sei, sich um Angehörige oder um Fremde zu kümmern. Die Distanz sei größer, aber trotzdem werde ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, Privates miteinander besprochen. So war Ingrid Graebe, die eine 80-jährige Dame in ihrer letzten Lebensphase begleitet hat, eine große Stütze für deren Sohn. Sterben mache vielen eben Angst. Aber es herrsche auch eine große Erleichterung und auch Entspannung, wenn jemand die Augen schließe, der keine Lebensqualität mehr habe. Die Wahrnehmung spiele dabei eine ganz große Rolle. Monika Steinke beschreibt detailliert ihr Gefühl des Abschiednehmens: „Als ich gegangen bin, wusste ich, dass wir uns nicht mehr wiedersehen. Es war ein ganz warmes Gefühl. Ich habe mich liebevoll verabschiedet mit kleinen Gesten und wenigen Worten. Ich werde sie immer bei mir behalten, aber...

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