Langenhagen. Der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Fredermann sieht in der geplanten Abschaffung der Förderschulen in Niedersachsen ab dem Schuljahr 2014/15 einen massiven Eingriff in das Elternwahlrecht. „Mit der von der Landesregierung angekündigten schrittweisen Überführung in die allgemeinbildenden Schulen wird die Wahlfreiheit für Eltern von Kindern mit Behinderungen faktisch abgeschafft. Ohne die Förderschulen als Alternativangebot haben sie keine andere Möglichkeit, als ihre Kinder auf eine Regelschule zu schicken“, kritisierte Fredermann. Dies sei auch zahlreichen Schreiben zu entnehmen, die besorgte Eltern in den letzten Monaten an den Landtagsabgeordneten gesandt haben.
Das rot-grüne „Konzept zur Weiterentwicklung der inklusiven Schule“ zeige deutlich, wohin die Reise geht: Entgegen den Vereinbarungen im 2012 verabschiedeten Inklusionsgesetz, drohe neben den Förderschulen für Lernen und Sprache nun auch den Einrichtungen zur Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung das Aus. „Diese Abweichung vom Konsens zum Erhalt des Förderschulsystems geht eindeutig zu Lasten des Kindeswohls und gefährdet den erfolgeichen Start der Inklusion“, sagte Rainer Fredermann, der sich im Frühjahr bei Informationsbesuchen ein Bild über die ausgezeichnete Arbeit der Förderschulen vor Ort machen konnte.
Auch der angekündigte Dialog mit Eltern, Lehrern und Schülern sei nicht mehr als ein leeres Versprechen. „Für uns ist der Elternwille kein Pseudobegriff“, betonte Fredermann, der sich bereits mit einer Anfrage zum Anmeldeverhalten der Eltern für ihre Kinder mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf an allgemeinbildenden und Förderschulen in der Region Hannover an die Landesregierung gewandt hat. „Das Kindeswohl muss immer an erster Stelle stehen. Inklusion darf keine Einbahnstraße sein“, warnte Fredermann.
↧